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Johann Peter Joseph Werner (1798-1869)

zuletzt aktualisiert: 01.02.2010

Michael Koelges: Die Revolution von 1848/49 in Koblenz. Vortrag vom 30. Juni 1998 (s.u.)

Johann Peter Werner wurde am 12. Dezember 1798 als Sohn eines Leinenwebers in Koblenz geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums begann er ein Studium der Rechtswissenschaften an der École spéciale de droit in Koblenz, welches er, nachdem er sich freiwillig für ein Jahr zum Militärdienst gemeldet hatte, in Bonn und Heidelberg fortsetzte. Von 1826 bis zu seinem Tod war Werner als Advokat-Anwalt am Koblenzer Landgericht tätig, ab 1831 mit dem Titel des Justizrats. In den 1840er Jahren engagierte er sich im „Hilfsverein für den Dombau zu Köln“ – die Vollendung des Kölner Doms galt damals als patriotisches Anliegen.

Von 1847 an war Werner Mitglied der Koblenzer Stadtverordnetenversammlung. Im März 1848 war er an der Abfassung einer Petition beteiligt, die den preußischen König Friedrich Wilhelm IV. zur Einführung der Pressefreiheit und regelmäßigen Einberufung des Vereinigten Landtags aufforderte. Als Abgeordneter des zehnten Wahlkreises der Provinz Rheinland, Kaisersesch, war Werner vom 19. Mai 1848 bis zum 3. Januar 1849 in der Frankfurter Nationalversammlung vertreten. Politisch zählte er zur linksliberalen Fraktion „Württemberger Hof“. Als Schriftführer arbeitete er im Ausschuss für die Priorität der Petitionen und im Ausschuss zum das Verhältnis der Zentralgewalt zu den Einzelstaaten mit. Nach den Frankfurter Septemberunruhen war er Mitglied des Untersuchungsausschusses gegen die Abgeordneten Robert Blum und Johann Georg Günther. Sein Mandat in der Nationalversammlung legte er am 3. Januar 1849 nieder. Für ihn rückte Peter Wekbeker nach.

Im Mai 1849 wurde Werner zum Präsidenten der Versammlung der rheinischen Gemeindeverordneten in Köln gewählt. Nach dem Ende der Revolution engagierte er sich in mehreren Vereinen und Institutionen, so etwa in der „Allgemeinen Landesstiftung zur Unterstützung der Veteranen und invaliden Krieger“. Von 1860 bis 1869 übte er das Amt eines Beigeordneten in seiner Heimatstadt aus. Johann Peter Werner starb am 15. April 1869 in Koblenz. (ss)


Literatur:

  • Heinrich Best /Wilhelm Weege: Biographisches Handbuch der Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung 1848/49, Düsseldorf 1996, S. 355.
  • „… ein freies Volk zu sein!“ Die Revolution von 1848/49. Begleitpublikation zur Ausstellung des Bundesarchivs in Zusammenarbeit mit dem Landeshauptarchiv und dem Stadtarchiv Koblenz, hrsg. von Heinz-Günther Borck unter Mitarbeit von Dieter Kerber. Koblenz 1998, S. 182.
  • Michael Koelges: Die Revolution von 1848/49 in Koblenz. Vortrag vom 30. Juni 1998 (s.u.)
  • Michael Koelges: Die Revolution von 1848/49 in Koblenz. Koblenz 2008 (s.u.).

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